Ist ein Zahnzusatztarif einer GKV sinnvoll?

Bei der Suche, nach einem Zahnzusatztarif, der den Schadensfall im Zahnbereich optimal abdeckt, ist man zunächst einmal einem wahrhaften Dschungel an Tarifen ausgesetzt. Doch bevor man sich an die Tarife wagen kann, muss man für sich selbst erst einmal entscheiden, an welcher Stelle man sich absichern möchte. Neben den zahlreichen privaten Versicherern, besteht auch die Möglichkeit, einen Tarif bei einer gesetzlichen Kasse abzuschließen, die eigens einen Tarif mit einem Kooperationspartner ausgehandelt hat. Wie sinnvoll und ob diese Wahl wirklich klug ist, wollen wir heute und hier einmal etwas näher beleuchten.

Der Kostenfaktor

Betrachtet man einzig den Beitrag der Zahnzusatzvesicherung einer GKV, wird es wohl kaum etwas geben, dass dagegen spricht, einen solchen Tarif als seinen Schutz auszuwählen. Als Beispiel schauen wir uns hier einmal den Tarif AOK ZahnPLUS an, den die AOK zusammen mit der UKV ausgearbeitet hat. Ein 35 jähriger Mann, hat für diesen Tarif 12,90 EUR im Monat an die AOK zu überweisen. Die ZahnPLUS deckt hier folgendes ab:

  • Zahnersatz inkl. Implantaten
  • Professionelle Zahnreinigung und Kunststofffüllungen
  • Versorgung mit Inlays/Onlays

Das hört sich in erster Linie nach einem tollen Angebot an, zahlt die selbe Person zum Beispiel bei der Hanse Merkur nämlich rund das Doppelte, also 24,25 EUR für einen Rundum-Schutz. Aber es wird auch schnell wieder die alte Weißheit deutlich: „Qualität hat ihren Preis“. Wer lediglich bereit ist, 12,90 EUR im Monat für die Absicherung auszugeben, kann natürlich auch nicht verlangen, dass er damit gleich viel Erstattung zu erwarten hat, wie bei einem hochwertigen Tarif, eines privaten Versicherers.

Der Nutzenfaktor

Die AOK wirbt auf ihrer Internetseite folgender Maßen: „Erstattung von bis zu 40 % des Rechnungsbetrages für Kronen, Brücken, Prothesen, Inlays, Onlays und Implantate. Erstattung mit der AOK-Leistung max. 90 % des Rechnungsbetrages. „. Wir sind uns glaube ich einig, das hört sich immer noch nach einem tollen Angebot an. 90% Erstattung, mehr bekommt man ja bei einer privaten Zusatzversicherung auch nicht. Aber hier steckt der Fehler im Detail. Die eigentliche Erstattung des Zusatztarifes beträgt hier nämlich keineswegs 90% sondern die im ersten Satz angesprochenen 40%. Das Problem ist, dass die gesetzliche Krankenkasse immer nur bis zur sogenannten Regelversorgung leistet. Nehmen wir zum Beispiel eine Backenzahnkrone, die innerhalb der Regelversorgung rund 230 EUR kostet. Hiervon erstattet eine gesetzliche Krankenkasse, je nach Nachweis der Prophylaxe, zwischen 50% und 65% (das sind die mind. 50%, mit der die AOK zusammen mit den 40% eigentlicher Erstattung auf die 90% kommt. Bekommt man 65%, durch pflegen des Bonusheftes, bekommt man im Zusatztarif eben nur 25%. Denn, es heißt ja bis zu 40%). Also höchstens 150 EUR. Die tatsächlichen Kosten für eine Überkronung des Backenzahnes sehen in der Praxis aber anders aus. Eine halbwegs vernünftige Krone, die über die Regelversorgung hinaus geht, schlägt mit rund 500 EUR zu Buche. Eine hochwertige Keramikkrone gar mit bis zu 1.000 EUR. Gehen wir von einem Implantat aus, das rund 2.500 EUR kostet, übernimmt die Kasse hier bis zu 300 EUR. Dazu dann noch einmal die 40%, die sie beim ZahnPLUS der AOK bekommen, ist allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Ganz zu schweigen, wenn es sogar 2 oder 3 Implantate sein sollen. Die Zuzahlung, die aus eigener Tasche zu leisten ist, ist einfach viel zu hoch. Und genau das möchte man sich ja durch den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung ersparen.
Zusätzlich zu den unbefriedigenden Leistungen für hochwertigen Zahnersatz, kommt die Tatsache, dass den Versicherten für die ersten 3 Jahre zusammen, gerade einmal 1.000 EUR zur Verfügung stehen. Im Jahr ist das eine verfügbare Summe von rund 333 EUR. Wohin Sie als Patient damit kommen sollen, erklärt die AOK aber natürlich nicht. Das ist schlicht und einfach viel zu wenig!

Die bessere Alternative

Anstatt sich jeden Monat rund 10 EUR einzusparen und zu einem Tarif zu greifen, der vielleicht günstiger ist aber im Leistungsfall eben nicht das bringt, was man sich von einer guten Zusatzversicherung verspricht, sollte man hier auf jeden Fall einen Tarif eines privaten Versicherers wählen. Dieser erstattet bis zu 90% von der Rechnungssumme. Zzgl. des Anteils der gesetzlichen Krankenkasse. Man muss sich einfach fragen, warum man eine Zahnzusatzversicherung abschließt. Wohl darum, dass man im Leistungsfall nicht selbst im hohen Maße finanziell belastet wird. Und dies erfüllen die Zusatztarife der gesetzlichen Krankenkasse eben nicht.
Zum Schluss sei mir eine Anmerkung erlaubt: „Wenn Sie ein Auto kaufen, wählen sie doch auch nicht das günstigere Modell, bei dem der Airbag nur zu 50% aufgeblasen wird…“ Es geht um Ihre Gesundheit, um Ihre Zähne und um Ihre Zukunft.

 

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