Demografie-Gipfel 2013 – Ein Überblick

Hand präsentiert DeutschlandWir haben das Thema mit dem demografischen Wandel schon öfter hier in unserem Blog angesprochen und darauf hingewiesen und verdeutlicht, was er mit sich bringt und welche Gefahren und Belastungen dieser auf uns und die Gesellschaft in unserem Land ausübt. Am Dienstag dieser Woche fand nun in Berlin der zweite Demografie-Gipfel statt. Während der erste Demografie-Gipfel 2012 noch ausschließlich aus Arbeitsgruppen bestand, hat die Bundeskanzlerin den Gipfel in diesem Jahr zur Chefsache erklärt. Nicht zuletzt dies bekräftigt den Ernst der Lage. Neben Angela Merkel wohnten der diesjährigen Runde auch noch der Innenminister Hans-Peter Friedrich und Finanzminister Wolfgang Schäuble bei. Liest man die Medienberichte, hat der Gipfel in diesem Jahr zu nichts geführt. Die Opposition beschreibt ihn als eine „Show-Veranstaltung“ und die FDP und die Union werden sich nicht einig darüber, wie man den Problemen Herr werden kann. Dabei wäre es doch so wichtig, ein geeignetes und zukunftsweisendes Programm auf die Beine zu stellen. Die Situation ist alarmierend und bedroht den Wohlstand in unserem Land zusehends. Die Bevölkerung in unserem Land wird nicht nur älter, sie wird auch immer weniger. Wohin das führt, hat eine große deutsche Tageszeitung in groben Worten, aber verständlich, zusammen gefasst.

Die Auswirkungen

Bevölkerung

Derzeit besteht die Deutsche Bevölkerung aus 87,1 Millionen Menschen. Bis 2060 wird sie auf 65 bis 70 Millionen zusammen schrumpfen.
(Quelle: destatis)

Alterung der Gesellschaft

Während heute jeder Fünfte über 65 Jahre alt ist, also 20% der Bevölkerung, werden es 2030 bereits 29% sein und 2060 werden sogar 34% der Gesellschaft über 65 Jahre alt sein.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt

Mit 50 Millionen sind heute 62,5% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. 2060 wird es nur noch jeder Zweite sein.

Fachkräfte

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag fordert, dass bis zum Jahr 2015 weitere 1,5 Millionen Fachkräfte in unser Land geholt werden sollen.
Grund dafür ist, dass schon heute in 111 Berufen akuter Fachkräftemangel herrscht. Tendenz steigend!

Verhältnis Rentner / Arbeitskräfte

Während heute das Verhältnis Rentner / Arbeitskräfte (20-64 jährige) bei 1:3 liegt, wird dieses Verhältnis im Jahr 2030 schon bei 1:2 liegen.

Landflucht

Derzeit gehen die Bevölkerungszahlen auf dem Land stark zurück: Ganz besonders im Osten der Republik. Bis 2060 werden aber in allen Bundesländern die Bevölkerungszahlen in Schnitt um ein Fünftel sinken.

Gesundheit

Während immer weniger Geld zur Verfügung steht, benötigt die Deutsche Bevölkerung immer mehr Medizin. Bleibt der Beitragssatz für die Krankenkasse bei 15,5%, sinken die Einnahmen bis zum Jahr 2050 um rund 30%.

Pflege

Mit insgesamt 3,26 Millionen, steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in unserem Land bis zum Jahr 2040 um bis zu 76%. Mit 2,4 Millionen wird sich die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 verdoppeln.

Quelle: BILD

Während nun die Demografie-Expertin Ursula Staudinger von der Uni Bremen ein längeres Arbeiten, mehr Frauen in den Job zu bringen und den Zuzug von Qualifizierten Migranten fordert, sieht das allen voran der Innenminister Hans-Peter Friedrich ganz anders. Seiner Meinung nach sollte man viel eher „das eigene Potenzial im Lande ausschöpfen“ und erst danach über die Landesgrenze schauen. Einig sind sie sich alle darin, dass dringend etwas passieren muss. Einzig beim Weg, der einschlagen werden soll, gibt es bis heute noch große Differenzen.
CDU-Vize Armin Laschet fordert ebenfalls den Zuzug qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. Er sagt aber auch, es sei zwar „gut und richtig“, dass es den Demografiegipfel gebe. Aber nun müsse man „endlich von der Symbolik solcher Gipfel hin zu konkreten Ergebnissen kommen“. Dazu gehöre „zum Beispiel ein fest institutionalisierter Dialog, etwa eine Konferenz aller für Demografie zuständigen Minister von Bund und Ländern“. Außerdem sollte der Gipfel „nicht nur soziale und rentenpolitische Fragen erörtern, sondern sich auch mit der volkswirtschaftlichen Dimension, etwa beim Fachkräftemangel, beschäftigen“.
Genau das ist der richtige Ansatz. Reden ja. Aber auch handeln! Und zwar jetzt, bevor es zu spät ist.

Die Pflegezusatzversicherung

Die Bild hat es als letzten Punkt in ihrer Auflistung präsentiert. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt bedrohlich. Für jeden einzelnen von uns ist es aber nicht der letzte Punkt, einer alarmierenden Situation. Für uns ist es der Punkt, an dem jeder einzelne von uns am ehesten selbst ansetzen kann. Während die Politiker reden und nicht handeln, können wir heute schon etwas dagegen machen und uns zumindest dagegen absichern, im Pflegefall eine angemessene Betreuung zu bekommen und weiterhin ein halbwegs würdiges Leben zu führen.
Die Zeit ist reif. Wenn nicht jetzt, wann dann!

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