Pflegezusatzversicherung richtig absichern – Ratgeber!

IdeeDass junge Menschen sich oft unverwüstbar fühlen und nach dem Motto leben „Ich bin fit, mir passiert schon nichts“ und dabei die Eventualität, dass jeder von heute auf morgen zum Pflegefall werden kann, völlig außer Acht lassen, ist nichts Neues und liegt auch in der Natur des Menschen. Und wer kann es den Menschen auch verübeln? Das Leben ist – gemessen an der Zeit, die unsere Erde nun schon besteht – ein kurzer und auch wieder schnell vergessener Wimpernschlag. Wer will da schon, in jungen und gesunden Jahren, seine Gedanken an die Zeit verschwenden, was danach kommen kann? In unserer heutigen Zeit ist vieles darauf ausgelegt zu Leben, im Hier und Jetzt, das Leben zu genießen und es auf uns zukommen zu lassen.
Doch, eines ist klar, treffen kann es uns alle und da wir immer älter werden, müssen wir davon ausgehen, dass es die Mehrzahl von uns auch treffen wird. Ob jetzt als Demenzkranker in der Pflegestufe 0, als Pflegebedürftiger in der Pflegestufe 1,2 oder 3. Keiner kann sich sicher sein, hiervon nicht irgendwann selbst betroffen zu sein. Klug also von den Menschen, die sich auch in jungen Jahren mit der Möglichkeit zum Pflegefall zu werden auseinander gesetzt und entsprechend und vor allem klug vorgesorgt haben.
Gerade das Wort „Klug“ spielt beim Gedanken an die perfekte Absicherung und damit verbunden dem würdigen altern, eine sehr große Rolle. Der Markt bietet hier viele Möglichkeiten. Den Durchblick zu behalten ist für den Laien meist nicht möglich. Oft ist es nicht die eine Pflegepolice, die einem den perfekten Schutz bietet. Manchmal sind es Kombinationen aus verschiedenen Absicherungsarten, die vor allem auch Handlungsspielraum für die verschiedenen Situationen bieten, die man ja einfach nicht absehen kann.

Die Säulen der Pflege-Absicherung

Haftpflicht – soziale Pflegeversicherung für gesetzlich Versicherte
– private Pflegeversicherung für privat Versicherte
SPV
PPV
Teilkasko – staatlich gefördertes Pflegetagegeld seit 01/13 Pflege-Bahr
Vollkasko – privates Pflegetagegeld oder Pflegerente und
– mehr Freiheit mit ausreichender Altersvorsorge
PTG
AV

Oft macht es Sinn, sich aus den vorhandenen Säulen Gedanken um eine Kombination zu machen und nicht auf ein einziges Pferd zu setzen. Darauf gehen wir am Ende des Artikels noch einmal ein.

Wie hoch muss ich den Pflegebedarf absichern

Eine Frage, die in der täglichen Arbeit mit der Absicherung der Pflege immer wieder aufkommt, ist die, in welcher Höhe man sich in den einzelnen Pflegestufen absichern soll. Natürlich kann das nicht ganz so einfach und allgemeingültig beantwortet werden. Daher wollen wir hier einen groben Überblick geben.
Eine heutige stationäre Vollzeitpflege kostet grob 4.050 EUR und besteht im Wesentlichen aus den tatsächlichen Pflegekosten, den Kosten für die Unterbringung und den Instandhaltungskosten. Übernommen werden von der Pflegeversicherung aber nur die Pflegekosten an sich und das bis maximal 1.550 EUR. Die Kosten von 2.500 EUR für die Unterbringung und die Instandhaltungskosten müssen vom Pflegebedürftigen zu 100% selbst getragen werden. Finanziert wird das aus Rente, Vermögen und Haftung der Kinder (Verwandtschaft in gerader Linie). Oben drauf auf den benötigten Bedarf von 2.500 EUR, nach Leistung der Pflegeversicherung, kommen noch einmal rund 250 EUR für den Lebensunterhalt und rund 100 EUR für die Sozialversicherungsbeiträge. Damit kommen wir summa summarum auf einen Bedarf von grob 2850 EUR im Monat.
Wenn man nun hiervon die durchschnittlichen Rentenansprüche abzieht (Bei Männern 1.050 EUR, bei Frauen 530 EUR), ergibt sich eine monatliche Versorgungslücke von stolzen 1.800 EUR bei Männern und 2.320 EUR bei Frauen. Noch einmal: Monatlich! Hochgerechnet auf eine Pflegebedürftigkeit von 4 Jahren, reden wir hier von einer Versorgungslücke von 86.400 EUR bei Männern und 111.360 EUR bei Frauen. Spätestens beim Anblick dieser Zahlen, sollte jedem klar sein, wie wichtig eine Absicherung für den Ernstfall ist.

Wann ist der richtige und vor allem kluge Zeitpunkt, in eine Pflegepolice einzusteigen?

Eingangs hatten wir es schon einmal thematisiert – ist man jung, macht man sich die wenigsten Gedanken darüber. Aber warum es gerade bei jungen Menschen besonders attraktiv sein kann, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, wollen wir nun einmal etwas genauer beleuchten.
Nehmen wir einen 30 jährigen Mann, der z.B. monatlich 62 EUR und somit 40.920 EUR bis zum Alter von 85 Jahren für ein monatliches Tagegeld von 2.100 investiert, oder erst mit 60 Jahren damit beginnt und somit 77.700 EUR (monatlich 259 EUR) an Beitrag für die gleiche Versicherungsleistung aufbringen muss. Wir sprechen hier immerhin von einer Beitragsersparnis von 36.780 EUR. Kein Pappenstiel also!
Besonders klug ist der 30 jährige nun wenn er dieses gesparte Geld zum Beispiel in eine private Altersvorsorge anlegt. Somit erhält er im Alter aus dieser Altersvorsorge bares Geld, das er zur freien Verfügung hat. Tritt der Pflegefall nun ein, hat er somit weiteres Kapital für die Absicherung der Pflege an der Hand. Tritt der Pflegefall dagegen nicht ein, hat er das Geld zur freien Verfügung.
So kann cleveres Vorsorgen aussehen!

Fazit

Genießen Sie ihr Leben gerne in vollen Zügen und fühlen Sie sich auch unverwüstbar. Schließlich beinhaltet diese Lebensweise und Einstellung ein gewisses Lebensgefühl und eine gewisse Lebensqualität. Aber machen Sie nicht den Fehler und lassen den möglichen Ernstfall komplett außer Acht. Die Zeit rennt ohne Unterlass und sie nagt an uns allen. Einmal vernünftig und mit Hand und Fuß an einem Absicherungsmodell für die Zukunft arbeiten und man kann dieses Thema wirklich zu den Akten legen, ist somit gut abgesichert wenn es einmal so weit kommen sollte und kann das Leben wirklich sorgenfrei genießen.
Dass ein jeder etwas tun sollte, ist sonnenklar. Die Pflegeversicherung der gesetzlichen Krankenkasse oder die private Pflege-Pflichtversicherung für Selbständige sind nur ein winziger Grundschutz im Vergleich zu den tatsächlich anfallenden Kosten.
Vertrauen Sie sich einem Fachmann an und betrachten Sie gemeinsam mit ihre komplette Altersvorsorge. Bestenfalls wie oben beschrieben rechtzeitig und mit einem Kombinationsmodell – für noch mehr Freiheit für die verschiedensten Eventualitäten.

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